Die Operation erfolgt in der Regel in Vollnarkose und dauert eineinhalb bis zwei Stunden. In einem ersten Schritt werden Bindehaut und die darunterliegende Tenon-Schicht vom Augapfel gelöst. Danach werden auch die Augenmuskeln vom Augapfel abgelöst. Nun erfolgt die Entfernung des kranken Augapfels. Um das Volumen zu ersetzen, das durch die Entfernung des Augapfels in der Augenhöhle fehlt, wird ein Implantat eingesetzt. Dieses hat Kugelform, einen Durchmesser von 16 bis 20 mm und besteht aus Acryl, das vom Körper problemlos vertragen wird.
Das Implantat wird nun in die “Tasche” eingesetzt, die aus der erhaltenen Tenon-Schicht und Bindehaut besteht. Die “Tasche” wird auch vorne zugenäht, so dass das Implantat später immer “unsichtbar” ist. Zuletzt werden die äusseren Augenmuskeln am Implantat angenäht. Dies ermöglicht später eine gewisse Beweglichkeit des Kunstauges.
Das eigentliche “Kunstauge” ist eine flache Prothesenschale, welche auf dem mit Bindehaut gedeckten Transplantat sitzt. Am Ende der Operation setzen wir eine provisorische Prothese ein. Dies hat den wichtigen Vorteil, dass Sie bereits unmittelbar nach der Operation ein kosmetisch ansprechendes Resultat sehen. Diese provisorische Prothese wird zu einem späteren Zeitpunkt durch eine definitive Prothese ersetzt.
Bei einer Eviszeration wird nicht der gesamte Augapfel entfernt, sondern nur die Hornhaut sowie das Augeninnere. Der eigentliche (nun leere) Augapfel bleibt erhalten und ein Implantat wird in ihn eingesetzt. Der grösste Vorteil der Eviszeration gegenüber der Enukleation ist eine grössere Beweglichkeit des späteren Kunstauges. Eine Eviszeration ist jedoch nicht immer möglich und wir werden mit Ihnen genau besprechen, welche Operationsart bei Ihnen durchgeführt werden sollte.
Warum wird ein Implantat eingesetzt ? Nach der Entfernung des Augapfels befindet sich nur wenig Gewebsvolumen in der Augenhöhle. Wird dieses Volumen nicht durch ein Implantat wieder aufgefüllt, so treten mit der Zeit anatomische Veränderungen der Augenhöhle und der Augenlider auf, das sogenannte PESS (Post Enucleation Socket Syndrome). Dieses verschlechtert den kosmetischen Aspekt zum Teil erheblich.
Ist die Operation bei einem Kind notwendig, so ist die Wahl eines möglichst grossen Implantates sogar noch wichtiger: ohne das Volumen des Implantates würde die knöcherne Augenhöhle keine Impulse erhalten, um weiter zu wachsen, wohingegen die andere, gesunde Seite beständig weiter wächst.
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