Nein. Der Keratokonus kommt viel häufiger vor als bisher angenommen, und zwar nicht nur in bestimmten Bevölkerungsgruppen wie Menschen mit Down-Syndrom, sondern in der Gesamtbevölkerung.
Eine der häufigsten zitierten wissenschaftlichen Publikationen zum Keratokonus stammt aus den USA aus dem Jahre 1986 und gibt die Häufigkeit der Erkrankung mit 1 Menschen in 2000 an. Damit wäre der Keratokonus eine seltene Erkrankung. Jedoch ist die damalige Studie mit Untersuchungsmethoden durchgeführt worden, welche viel weniger sensitiv sind als die heutigen, modernen Methoden. Es ist zu erwarten, dass der Keratokonus deutlich häufiger vorkommt, nur nicht immer früh genug entdeckt wird.
Unsere klinische Gruppe hat nun eine Studie durchgeführt, bei welcher in Saudi-Arabien mehr als 1’000 Augen von Kindern und Jugendlichen gemessen wurden. Die Studie ist Anfang 2018 in der renommierten wissenschaftlichen Zeitschrift British Journal of Ophthalmology erschienen. Wir haben eine Häufigkeit von 1 in 21 Menschen gefunden. Dies ist die höchste jemals veröffentlichte Häufigkeit.
Der Keratokonus scheint im Nahen Osten also sehr viel häufiger vorzukommen als bisher angenommen. Moderne Studien in Westeuropa fehlen zur Zeit noch.
Wie entdeckt man Keratokonus?
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