Wie lange hält Cross-Linking?
Video-Interview mit Farhad Hafezi vom ELZA Institut über die Zeitdauer des CXL-Effektes in jungen Patienten.

Hintergrund
Nach 15 Jahren klinischer Anwendung des cornealen Cross-Linkings sehen wir nun eine steigende Anzahl von Langzeitresultaten in Patienten aller Altersgruppen und auch bei Kindern und Jugendlichen. Die Frage, die sich nun stellt: wird es eines Tages nötig sein, einige dieser Patienten erneut zu crosslinken, weil der Effekt eventuell über die Jahre nachlassen wird?

Was ist die Turnover-Rate des Kollagens in der Hornhaut?
Wir wissen heute, dass sich das Kollagen alle 6 bis 7 Jahre in der Hornhaut komplett erneuert. Mit anderen Worten: nach dieser Zeitspanne ist der ursprüngliche versteifende Effekt der CXL-Prozedur nicht mehr vorhanden und der einzige Faktor, der die Hornhaut dann noch stabilisiert, ist die natürliche Versteifung, die mit dem Alter der Patienten zusammenhängt.

Junge Menschen tragen ein höheres Risiko
Die Erneuerungs-Rate des Kollagens erklärt, warum Patienten, welche zum Zeitpunkt des ersten Cross-Linking sehr jung waren (z.B. 11 Jahre alt), ein viel grösseres Risiko tragen, wenn nach 6 bis 7 Jahren der Cross-Linking-Effekt durch die Erneuerung des Kollagens nicht mehr vorhanden ist: sie werden zu dem Zeitpunkt erst 17 bis 18 Jahre alt sein, also immer noch jung genug, damit die Krankheit sehr aktiv sein kann. Im Gegensatz hierzu ist ein Patient, der im Alter von 28 Jahren gecrosslinkt wurde, 7 Jahre später, also mit 35 Jahren, bereits in einem Alter, in dem die natürliche Progression des Keratokonus langsam zum Stillstand kommt.

Junge Patienten regelmässig nachkontrollieren
Aus all diesen genannten Gründen ist es sehr wichtig, vor allem bei jungen Patienten regelmässige Nachkontrollen nach Cross-Linking durchzuführen und ein erneutes Cross-Linking in Erwägung zu ziehen, sobald sich erste Anzeichen einer Reaktivierung des Keratokonus zeigen.