Eine aktuelle Veröffentlichung in der Zeitschrift Translational Vision Science & Technology mit dem Titel "Die Kombination von Riboflavin/UV-A-Licht und Rose Bengal/Grünlicht erhöht die Widerstandsfähigkeit der Hornhaut gegenüber enzymatischer Verdauung" von M. Enes Aydemir und Kollegen vom ELZA-Institut präsentiert eine aufschlussreiche Studie über die Hornhautvernetzung (CXL) und darüber, wie die sequentielle Hornhautvernetzung mit Riboflavin/UV- und Rosenbengal/Grünlicht-Protokollen die Resistenz der Hornhaut gegen enzymatische Verdauung stärker erhöhen kann als jedes Protokoll für sich allein.
Im Mittelpunkt der Studie stand die Frage, ob die gleichzeitige Anwendung von Riboflavin/UV-A-Licht (RF/UV-A) und Rose Bengal/Grünlicht (RB/Grün) in Epi-off PACK-CXL die Widerstandsfähigkeit der Hornhaut gegenüber enzymatischer Verdauung im Vergleich zu separaten Chromophor/Licht-Behandlungen verbessern kann. Durchgeführt in ex vivo Schweinehornhäuten durchgeführt wurde, war methodisch in drei Gruppen gegliedert, die jeweils unterschiedlichen Graden von RF- und RB-Behandlungen mit und ohne Lichtexposition unterzogen wurden. Die Ergebnisse zeigten, dass die Hornhäute, die mit der kombinierten RF/UV-A- und RB/Grün-Methode behandelt wurden, eine deutlich höhere Resistenz gegenüber enzymatischer Verdauung aufwiesen als die separat behandelten.
Die Ergebnisse dieser Studie sind vor allem im Zusammenhang mit infektiöser Keratitis (IK) von Bedeutung, einer der Hauptursachen für Erblindung weltweit. Die bei der kombinierten Behandlung festgestellte erhöhte Widerstandsfähigkeit gegenüber enzymatischer Verdauung deutet auf ein Potenzial für eine verbesserte Behandlungswirksamkeit bei IK hin, insbesondere in Fällen, in denen herkömmliche Therapien weniger wirksam sind. Die Studie geht davon aus, dass diese erhöhte Widerstandsfähigkeit der Hornhaut in klinischen Szenarien zu kleineren Geschwüren führen könnte, was für die Genesung der Patienten entscheidend ist.
Darüber hinaus unterstreicht die Studie die potenziellen translationalen Auswirkungen dieses kombinierten CXL-Ansatzes. Die Studie deutet darauf hin, dass diese Methode die Widerstandsfähigkeit der Hornhaut gegen Kollagenase-Verdauung, einen Schlüsselfaktor für das Fortschreiten der IK, deutlich stärken könnte. Dieser Einblick in die synergistische Wirkung von RF/UV-A und RB/Grünlicht bei CXL bietet eine wertvolle Perspektive für zukünftige therapeutische Strategien bei Hornhauterkrankungen, insbesondere angesichts der zunehmenden antimikrobiellen Resistenz.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Forschung von Aydemir et al. einen bedeutenden Beitrag zum Gebiet der Augenheilkunde leistet, insbesondere im Bereich der Behandlung von Hornhauterkrankungen. Der kombinierte RF/UV-A- und RB/Grünlicht-Ansatz in PACK-CXL stellt eine vielversprechende Richtung für die künftige Forschung und klinische Anwendung dar und könnte die Behandlung und die Ergebnisse der infektiösen Keratitis verbessern.