Unser Körper besteht zu einem großen Teil aus Bindegewebe. Dieses Gewebe gibt unserem Körper die Festigkeit.
Auch die Hornhaut ist Bindegewebe, welches mit zunehmendem Alter immer steifer wird. Dies geschieht auch in der Hornhaut. Diese Versteifung bewirkt, dass auch der Keratokonus irgendwann im Verlauf des Lebens zum Stehen kommt: typischerweise ist dies ab circa 35 Jahren der Fall. Dies ist jedoch kein absoluter Wert. Vielmehr sinkt ab einem gewissen Alter lediglich die Wahrscheinlichkeit, dass der Keratokonus fortschreitet. Mit anderen Worten sehen wir auch (selten) Patienten, die mit beinahe 60 Jahren einen fortschreitenden klassischen Keratokonus aufweisen.
Deshalb gilt im Allgemeinen, dass wir bei Erwachsenen erst dann operieren, wenn das Fortschreiten der Erkrankung mittels Messungen der Hornhauttopographie klar festgestellt wurde. Dies geschieht typischerweise, in dem wir mehrere Verlaufsmessung über einen gewissen Zeitraum durchführen. Auch alte Brillengläser und alte Brillenrezepte von Optikern können uns rückwirkend einen Blick in die Vergangenheit erlauben: wenn sich hier eine Veränderung der Hornhautverkrümmung zeigt, so ist dies ein Hinweis, dass die Erkrankung noch aktiv ist.
Bei Erwachsenen gibt es eine ganze Reihe von weiteren entscheidenden Faktoren.
Dieses ist mit großer Wahrscheinlichkeit ein verstärkender Faktor, was das Fortschreiten des Keratokonus angeht. Falls Sie häufig an den Augen reiben, so werden wir dem nachgehen.
Das weibliche Geschlechtsorgan bewirkt , dass die Hornhaut, wie jedes Bindegewebe im Körper, weicher wird. Sollte eine Patientin mit Keratokonus schwanger werden, so ist besondere Vorsicht geboten.
Allerneueste Forschungsergebnisse, welche zu einem großen Teil auf der wissenschaftlichen Arbeit von ELZA beruhen, zeigen, dass auch das Schilddrüsenhormon eine Rolle beim Keratokonus spielen kann. Vor allem die Schilddrüsen-Unterfunktion kann zu einer Verstärkung der Erkrankung führen.
Hier ist die Erkrankung am aggressivsten und schreitet manchmal mit enormer Schnelligkeit voran. Unsere grosse Studie zeigte bereits im Jahr 2012, dass es bei Kindern, anders als bei Erwachsenen, besser ist, direkt ein CXL durchzuführen und nicht erst Verlaufsmessungen durchzuführen. Diese Studie stammt aus der Forschungsgruppe von Prof. Hafezi von der ELZA und zeigte, dass die Wahrscheinlichkeit bei Kindern, einen aktiven Keratokonus zu haben, bei 88% liegt. Mit anderen Worten werden 9 von 10 Kindern, die einen Keratokonus zeigen, sich verschlechtern, wenn nichts unternommen wird. Diese Beobachtungen wurden 2021 von einer anderen Forschungsgruppe bestätigt.
Professor Hafezi hat daher bereits vor sechs Jahren die Empfehlung abgegeben, dass Kinder und Jugendliche bis zum Alter von 20 Jahren direkt ein Cross-Linking erhalten sollten. Die meisten Chirurgen weltweit haben diese Empfehlung übernommen.
Cross-Linking bei Keratokonus
Epi-on oder epi-off Cross-Linking?
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