Auf dem ESCRS Winter Meeting 2025 interviewte Ocular Surgery News Prof. Dr. Farhad Hafezi, über die extrakorporale Optimierung allogener intrastromaler Hornhautringsegmente (ECO-CAIRS), eine Technik, bei der allogene Hornhautimplantate vor der Implantation mit einer ultrahochenergetischen Hornhautvernetzung (CXL) vorbehandelt werden.
Allogene intrastromale Hornhautringsegmente (CAIRS) haben als biologische Alternative zu synthetischen intrakornealen Ringsegmenten (ICRS) zur Behandlung von Keratokonus und anderen Formen der Hornhautektasie an Interesse gewonnen. CAIRS bieten zwar eine bessere Biokompatibilität als synthetische Implantate, ihre Integration und langfristige Stabilität in der Hornhaut sind jedoch nach wie vor problematisch. ECO-CAIRS löst diese Probleme, indem die biomechanischen Eigenschaften der allogenen Segmente vor der Implantation verbessert werden.
Wie funktioniert ECO-CAIRS?
ECO-CAIRS modifiziert die Struktur der Ringsegmente des Spenderhornhautgewebes vor der Implantation durch Ultra-Hochfluenz-CXL. Dieser Vorbehandlungsprozess umfasst:
- Einweichen der allogenen Hornhautsegmente in Riboflavin (Vitamin B2) um eine ausreichende Sättigung des Gewebes zu gewährleisten.
- Bestrahlung der Segmente mit ultrahochfrequentem UV-A-Licht um die Kollagenvernetzung im Spendergewebe zu induzieren.
- Erreichen einer biomechanischen Versteifung des Implantats unter Beibehaltung seiner Transparenz und Form.
Durch die Versteifung der Segmente vor der Implantation bietet ECO-CAIRS mehrere potenzielle Vorteile:
- Größere mechanische Stabilität des implantierten Segments, wodurch die Verformung nach der Operation verringert wird.
- Besser vorhersehbare Hornhautumformung, was die langfristige refraktive Wirkung verbessert.
- Bessere Integration in die EmpfängerhornhautDadurch wird das Risiko einer Segmentwanderung oder Extrusion verringert.
Klinische Implikationen und zukünftige Wege
In seinem Interview mit Ocular Surgery News hob Prof. Hafezi hervor, wie ECO-CAIRS die Anpassbarkeit und Präzision in der Keratokonus-Chirurgie verbessern könnte. Indem die biomechanischen Eigenschaften des Implantats vor der Operation verändert werden, minimiert das Verfahren die Unvorhersehbarkeit und kann im Vergleich zur Standard-CAIRS-Implantation zu reproduzierbareren Ergebnissen beitragen.
Diese Technik stellt einen Fortschritt bei der Verwendung biologischer Implantate zur Stabilisierung der Hornhaut dar. Während sich die aktuellen Studien auf die Ex-vivo-Optimierung konzentrieren, wird die künftige Forschung die langfristigen klinischen Ergebnisse bei Patienten bewerten, die sich einer ECO-CAIRS-verstärkten CAIRS-Implantation unterziehen.
Die vollständige Ocular Surgery News Artikel über ECO-CAIRS kann aufgerufen werden hier.