Die Schweiz, insbesondere Zürich, ist seit über zwei Jahrzehnten führend in der Forschung und Innovation von cornealem Cross-Linking (CXL), erklärte ELZAs medizinischer Direktor Prof. Farhad Hafezi, MD, PhD, FARVO, in der aktuellen Ausgabe von Cataract and Refractive Surgery Today.
Der aktuelle Kontext von CXL in der Schweiz ist, dass Schweizer Chirurgen typischerweise Epithel-off (Epi-off) CXL mit dem Dresdner oder beschleunigtem CXL (A-CXL) Protokoll durchführen. Jüngste Fortschritte der Forschungsgruppe von ELZA beinhalten jedoch die Entwicklung eines ultrastarken Epi-off CXL-Protokolls, das in einem Drittel der Zeit eine Dresden-ähnliche Verstärkung der Hornhaut erreicht. Dieses neue Protokoll verwendet UV-Bestrahlung mit einer Intensität von 18 mW/cm² für 9 Minuten und 15 Sekunden und liefert eine UV-Fluenz von 10 J/cm² im Vergleich zu 5,4 J/cm² beim Dresdner Protokoll.
Darüber hinaus wurde von den Chirurgen und Forschern von ELZA auch ein neues Epi-on CXL-Protokoll entwickelt, das ohne Sauerstoff oder Iontophorese effektiv funktioniert. Diese Methode verwendet eine Riboflavin-Lösung mit Penetrationsverstärkern, die ähnliche versteifende Effekte auf die Hornhaut wie Epi-off CXL bietet. Ein Vorteil des Epi-on-Verfahrens besteht darin, dass es die potenziellen Nachteile beim Entfernen und Nachwachsen des Epithels umgeht. Präklinische Daten zu diesem Protokoll sollen in Kürze veröffentlicht werden.
Das ELZA Institut verfügt auch einzigartig über drei hochmoderne Geräte zur Beurteilung der biomechanischen Eigenschaften der Hornhaut (CorVis ST, BOSS und OCT Elastographie), die neue Einblicke in den Keratokonus bieten. Darüber hinaus arbeitet das Team daran, die photoaktivierte Chromophor für Keratitis-CXL (PACK-CXL) zur Behandlung der infektiösen Keratitis zu verbessern. Sie haben festgestellt, dass zur erfolgreichen Behandlung vieler Fälle von infektiöser Keratitis höhere UV-Fluenzen erforderlich sind.
Die Forscher von ELZA sind auch die ersten, die die kombinierte Wirkung von PACK-CXL sowohl mit Bengalrosa/Grünlicht als auch Riboflavin/UV-A in derselben Sitzung zur Behandlung von hartnäckiger Pilz- und Akanthamöben-Keratitisbewerten. Diese Innovationen und Entdeckungen bei CXL in der Schweiz prägen weiterhin die Zukunft des cornealen Cross-Linkings und eröffnen neue Wege zur Behandlung verschiedener Augenerkrankungen.