Prof. Dr. Farhad Hafezi,, Leiter des ELZA Instituts, wurde kürzlich von Ocular Surgery News (OSN) interviewt, wo er über den Fortschritt der CXL-Technologie zur Behandlung von Hornhautekstasien wie Keratokonus sprach. Das Interview beinhaltete drei Hauptthemen.
Das sub400-Protokoll, das das CXL in dünnen Hornhäuten vorantreibt
Historisch wurden Cross-Linking Verfahren bei Patienten mit Hornhäuten, die dünner als 400 µm waren, ausgeschlossen, um eine Sicherheitsmarge von ca 70 µm un-gecross-linktem Gewebe der Hornhaut zu belassen. Da jedoch viele Patienten mit fortgeschrittener Krankheit dünnere Hornhäute hatten, blieben viele unbehandelt. 2007 versuchten Prof. Hafezi und seine Kollegen, dieses Problem anzugehen, und führten hypo-osmolares Riboflavin ein, um diese dünnen Hornhäute auf eine Dicke von mehr als 400 µm zu schwellen, bevor das Cross-Linking-Verfahren mit UV-Bestrahlung begann. Kürzlich entwickelte das Team das sub400-Protokoll, bei dem die Dauer der UV-Bestrahlung an die jeweilige Hornhautdicke jedes Patienten angepasst wird. Prof. Hafezi sagte OSN, dass dies "die Dauer der UV-Bestrahlung bei 3 mW/cm² modifiziert, um die gewünschte Tiefe des Cross-Linkings der Hornhaut jedes Patienten und zur Beibehaltung einer 70 µm Sicherheitsmarge zu erreichen." Das ist möglich dank früherer Arbeiten, bei denen Prof. Hafezi und seine Mitarbeiter in der Lage waren, alle Komponenten der photochemischen Reaktion von CXL zu modellieren: Riboflavin, Hornhautgewebe, Sauerstoffverfügbarkeit und UV-Lichtintensität und -dauer.
Höhere Fluenz und Intensität
"Ocular Surgery News" wurde auch berichtet, dass das Forschungsteam von Prof. Hafezi Möglichkeiten zur Weiterentwicklung der CXL-Technologie und -Behandlungen untersucht, hauptsächlich um es durch Verwendung höherer UV-Lichtintensitäten zu beschleunigen. Dank der Modellierung der UV-Riboflavin-Cornea-Interaktionen sowie eines klinischen Validierungsprogramms beinhaltet das aktualisierte Sub400-Protokoll jetzt eine deutlich höhere Fluenz und 9 mW/cm² Cross-Linking-Intensität. Dies ermöglicht kürzere, angepasste UV-Bestrahlungszeiten des Sub400-Protokolls für Ärzte und Patienten.
Spaltlampen-CXL
Prof. Hafezi erklärte gegenüber OSN, dass er und sein Team neue Wege für die Technologie erforschen. Beispielsweise werden CXL-Verfahren durchgeführt, bei denen der Patient aufrecht an der Spaltlampe sitzt statt auf dem Rücken zu liegen. Um die Gültigkeit dieses Ansatzes zu beweisen, untersuchte das Team die Tiefe der Demarkationslinie bei 23 Augen, die sich einem Cross-Linking an der Spaltlampe unterzogen hatten, und verglichen die Ergebnisse mit der bestehenden Literatur. Prof. Hafezi erklärte gegenüber OSN, dass die Ergebnisse "keinen Unterschied in der Tiefe des Cross-Linking Effekts" zeigten. Dies ist ein wichtiger Befund, der bestätigt, dass CXL an der Spaltlampe (in einer arztpraxisbasierten Umgebung) genauso wirksam ist wie CXL, die in einer liegenden Position durchgeführt werden (typischerweise im Operationssaal).
Schlussfolgerung
Prof. Hafezi erklärte gegenüber OSN, dass das Ziel ihrer Arbeit ist, die Qualität der Versorgung der Patienten zu verbessern und CXL-Verfahren schneller und bequemer zu gestalten, und fügt hinzu: "Wir suchen immer nach Wegen, um unsere Verfahren besser und wirksamer zu gestalten und unseren Patienten die höchste Versorgungsqualität zu bieten."