Die Small Incision Lenticule Extraction (SMILE) ist eine Form der refraktiven Laserchirurgie, die als Alternative zu LASIK und PRK eingesetzt wird. Dabei wird ein intrastromales Lentikel in der Hornhaut kreiert, das nach der Entfernung die Hornhaut so umformt, dass die gewünschte Korrektur erzielt wird. Es kann jedoch zu Komplikationen kommen, insbesondere wenn der Chirurg das Lentikel nicht vollständig entfernt, was zu einem irregulären Astigmatismus führen kann, der die Sehqualität der Patienten dramatisch beeinträchtigen kann. Bei weltweit mehr als fünf Millionen durchgeführten SMILE-Eingriffen ist die Korrektur dieser Probleme , aufgrund der intrastromalen Lage, eine Herausforderung. Professor Farhad Hafezi, medizinischer Direktor des ELZA-Instituts, veröffentlichte in der Zeitschrift Ophta einen Artikel über die Komplikationen bei SMILE-Verfahren und Strategien zu deren Behebung.
Eine der möglichen Reparaturmethoden ist die wellenfrontgeführte transepitheliale photorefraktive Keratotomie (transPRK), bei der aberrometrische Daten und Hornhautepithelkarten verwendet werden, um eine Laserablation zu planen, die die durch die unvollständige Linsenentfernung verursachten Aberrationen reduziert.
Zu den anderen SMILE-Reparaturmethoden gehören die Re-SMILE, bei der ein zweites Lentikel von der Unterseite des ursprünglichen SMILE-Schnitts geschnitten wird, und die "Cap to flap"-Ablation, bei der die SMILE-Kappe in einen LASIK-Flap umgewandelt und eine weitere Excimer-Laser-Ablation durchgeführt wird. Beide Verfahren schwächen die Hornhaut jedoch stärker als die transPRK-Methode, und alle diese Methoden haben ihre eigenen Herausforderungen, so dass es wichtig ist, für jeden Patienten das beste Verfahren zu wählen.
Prof. Hafezi wies darauf hin, dass das Cross-Linking (CXL) zur Verbesserung der Biomechanik dieser Hornhäute eingesetzt werden kann - etwas, das wichtig ist, wenn durch mehrere refraktive Verfahren kumulativ erhebliche Mengen an Hornhautstromagewebe entfernt werden. Bei der CXL-Behandlung wird Riboflavin (Vitamin B2) auf die Hornhaut aufgetragen, um das Stroma zu sättigen, worauf eine UV-Beleuchtung folgt. Dadurch wird eine photochemische Reaktion ausgelöst, die Moleküle im Stroma miteinander vernetzt (vor allem Kollagen und Proteoglykane) und die biomechanische Festigkeit der Hornhaut erhöht. Das Verfahren hat sich als wirksam erwiesen, um das Fortschreiten von Hornhautektasien wie Keratokonus aufzuhalten.
Der Erfolg von SMILE-Eingriffen hängt nicht nur vom Fachwissen des Chirurgen ab, sondern auch von der Fähigkeit, eventuell auftretende Komplikationen zu korrigieren. Der Artikel von Prof. Hafezi gibt einen Einblick in die verschiedenen Ansätze, die für die Behebung fehlgeschlagener SMILE-Eingriffe zur Verfügung stehen. Die corneale wellenfrontgeführte transPRK hebt sich als eine Methode hervor, die erhebliche Vorteile gegenüber den anderen Optionen bietet, einschließlich des Erhalts einer größeren biomechanischen Festigkeit der Hornhaut, was dazu beiträgt, die Entwicklung einer postoperativen Ektasie zu vermeiden. Da weltweit Millionen von SMILE-Eingriffen durchgeführt werden, ist es wichtig, Zugang zu den wirksamsten Techniken zur Behebung möglicher Komplikationen zu haben.