Auf der Wintertagung 2025 der Europäischen Gesellschaft für Katarakt und Refraktive Chirurgie (ESCRS), Prof. Dr. Farhad Hafezi, (ELZA Institut, Zürich) wurde in den Ocular Surgery News (OSN) über einen neuen Ansatz zur Behandlung von Keratokonus berichtet. Die Technik-ELZA-PACEoder PTK-unterstützte maßgeschneiderte Epithelvernetzung - wurde in einer Healio Video-Perspektive als eine sich entwickelnde Methode, die Gewebeerhaltung mit räumlich geführter Vernetzung kombiniert.
ELZA-PACE ist ein Ansatz der zweiten Generation zur individuellen Hornhautvernetzung, der darauf abzielt, die Form von Hornhäuten mit Ektasien (z. B. bei Keratokonus oder Post-LASIK-Ektasien) zu regulieren, ohne den strukturellen Teil der Hornhaut, das Stroma, durch Laserablation neu zu formen. Das Protokoll integriert eine vollflächige Epi-on-Vernetzung mit einer topografisch angepassten Epithelentfernung.
Prof. Hafezi erläuterte OSN, wie der erste Vernetzungsschritt mit einem Epithel-On-Protokoll erfolgt, das in den letzten zehn Jahren am ELZA entwickelt wurde. Dieses Protokoll ist so kalibriert, dass ein biomechanischer Versteifungseffekt erzielt wird, der mit der standardmäßigen 10-minütigen Epi-Off-Vernetzung vergleichbar ist, wobei die Integrität des Epithels erhalten bleibt. Das Epitheldickenprofil wird dann mit einem OCT-basierten MS-39-Gerät ermittelt, um eine Gaußsche Karte des Konus zu erstellen.
Anhand dieser Daten wird eine individuelle PTK mit dem Schwind Amaris Excimer-Laser durchgeführt, wobei nur das Epithel über der Konusspitze entfernt wird. Es wird kein Stromagewebe entfernt. Anschließend wird mit dem Hornhautvernetzungsgerät von EMAGine ein Cross-Linking durchgeführt, C-Auge.
Die lokale Versteifung an der Konusspitze kann die biomechanische Abflachung fördern, während die globale Epi-on-Behandlung zur allgemeinen Stabilisierung der Hornhaut beiträgt. Prof. Hafezi erklärte gegenüber OSN, wie diese Umverteilung in ausgewählten Fällen zu einer verbesserten Symmetrie und topografischen Regelmäßigkeit der Hornhaut beitragen kann.
Patienten mit zentralen oder parazentralen Zapfen, K-Werten zwischen 50 und 55 Dioptrien und relativ regelmäßigen astigmatischen Mustern eignen sich möglicherweise besonders gut für diesen Ansatz. Erste klinische Erfahrungen haben gezeigt, dass sich die Regelmäßigkeit der Hornhaut und die Sehfunktion in einer Untergruppe von Fällen verbessert haben. Bemerkenswert ist, dass die optischen Effekte allein auf die Vernetzung zurückzuführen sind - der Excimer-Laser dient lediglich dazu, das Epithel mit submikroner Präzision zu entfernen.
Ein zusätzlicher Vorteil dieser stufenweisen Strategie ist die Möglichkeit einer anschließenden wellenfrontgesteuerten Stromaablation, sobald eine stabile Hornhaut erreicht ist.
ELZA-PACE ergänzt das wachsende Spektrum gewebeerhaltender Eingriffe bei Keratokonus und spiegelt die kontinuierliche Verfeinerung maßgeschneiderter, gradientengesteuerter Vernetzungsprotokolle wider.